Geschichtliche Wurzeln
Die Geschichte des Bratkäses reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück, wo er in Ob- und Nidwalden bereits als einheimische Spezialität galt. In Schriften des 19. Jahrhunderts wird er als Teil der kulinarischen Eigenheiten der Region beschrieben. Interessanterweise war die Technik des Käseschmelzens in Unterwalden möglicherweise schon im Hochmittelalter präsent, wie Überlieferungen aus dem Kloster Muri andeuten.
Herstellung und Charakteristik
Die Produktion des Bratkäses, ob in einer modernen Talkäserei oder auf traditionellen Alpen, folgt einem faszinierenden Prozess. Er wird aus pasteurisierter Milch oder Rohmilch hergestellt, wobei die pasteurisierte Variante eine verbesserte Schmelzfähigkeit und eine konstante Qualität gewährleistet. Unser Bratkäse wird, wie unser Raclette auch, mit pasteurisierter Milch hergestellt. Der Geschmack des Bratkäses ist mild-säuerlich und unterscheidet sich von seinem berühmten Verwandten, dem Raclette.
Genussmomente und Vielseitigkeit
Der Bratkäse wird geschmolzen, sei es über einer Feuerstelle, in einer Bratpfanne mit Wein oder Apfelwein oder im Ofen auf Brot. Er harmoniert perfekt mit Kartoffeln, Brot oder als Gratinzutat. Doch der Bratkäse kann auch als Tafel- oder Dessertkäse genossen werden, und sein milder Geschmack macht ihn zu einer idealen Begleitung zu einem Glas Wein.
Regionale Bedeutung und Marktpotenzial
In Unterwalden hat der Bratkäse neben Alpkäse und Sbrinz einen festen Platz und wird von lokalen Käsereien produziert. Die wirtschaftliche Bedeutung des Bratkäses erstreckt sich hauptsächlich auf den regionalen Markt, während der Raclette die schweizweite Bekanntheit geniesst. Trotz seiner regionalen Verwurzelung bleibt der Bratkäse eine verborgene Delikatesse für den Rest der Schweiz. (Quelle: Verein Kulinarisches Erbe der Schweiz)
Das Rezept für die traditionelle Käseschnitte ist hier.